Manuel Hagel, Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg, spricht vor der Presse über die Ergebnisse der CDU-Klausur im Kloster Schöntal

Baden-Württemberg BW-Parteichef Manuel Hagel: Warum sein Einfluss auf die Bundes-CDU steigen könnte

Stand: 08.05.2024 15:13 Uhr

Nach knapp sechs Monaten im Amt überzeugt CDU-Landeschef Manuel Hagel Parteikollegen auf Landesebene - und sogar darüber hinaus. Das zeigte sich beim Bundesparteitag in Berlin.

Manuel Hagel gilt als smarter Shootingstar der baden-württembergischen CDU und als sicherer Spitzenkandidat seiner Partei für die nächste Landtagswahl. Auch auf Bundesebene scheint er zu überzeugen. Beim Bundesparteitag in Berlin wurde klar: In der CDU stehen viele hinter dem neuen Parteichef und Fraktionsvorsitzenden aus Baden-Württemberg. Wie stark Hagels Einfluss in der Landes- und Bundes-CDU künftig ist, wird entscheidend von seinen Erfolgen abhängen, so SWR-Korrespondent Sebastian Deliga.

In einer Schalte vom CDU-Bundesparteitag schätzt SWR-Korrespondent Sebastian Deliga die Perspektiven von CDU-Landeschef Manuel Hagel in der Partei ein:

SWR-Korrepondent Sebastian Deliga vom CDU-Bundesparteitag

Beim Landesparteitag in Ludwigsburg Ende April hatte Hagel mit markigen Worten auf sich aufmerksam gemacht. Dabei beschimpfte der 36-Jährige die AfD als "Vaterlandsverräter" und "Freaks". Vorangegangenen waren unter anderem Berichte über Verbindungen von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah zu pro-russischen Netzwerken.

CDU-Kollegen loben Manuel Hagel - und erwarten mehr Einfluss

Für seine klaren Äußerungen schätzt ihn offenbar Parteikollege Thorsten Frei, Parlamentsgeschäftsführer aus Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), der selbst als Mann deutlicher Worte gilt. Frei lobte Hagel beim Bundesparteitag am Dienstag. Er mache eine "kräftige Politik" für Baden-Württemberg und führe den Landesverband mit "viel frischem Wind". In der Partei könne man sehr zufrieden sein, so Frei, das zeige sich auch in den Meinungsumfragen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) glaubt, Manuel Hagel habe auch auf Bundesebene einen großen Einfluss auf seine Partei - nicht nur, weil er auch Vorsitzender eines großen Landesverbandes sei. Hagel verbinde Natürlichkeit mit klarer Kante, sei dabei aber immer einladend und breit aufgestellt. "So war die CDU Baden-Württemberg immer erfolgreich", erklärte Wüst. So werde sie es auch in Zukunft unter Manuel Hagel sein.

Hagels "Agenda der Zuversicht" kommt in der CDU gut an

Hagel hat seiner Partei eine "Agenda der Zuversicht" verordnet. Dass diese mittlerweile gelegentlich schon in Begeisterung umschlägt, machte Christina Stumpp, Vize-Generalsekretärin aus dem Rems-Murr-Kreis, in Berlin deutlich. "Manuel Hagel ist vermittelnd, nimmt die Leute mit und insbesondere geht es ihm immer ums Land." Mit Hagel habe man den "besten Landesvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden, den wir uns aktuell wünschen können".

Hagels Stellvertreter im Parteivorstand, der Konstanzer Andreas Jung, sieht in Hagel offenbar einen Mann, mit dem man gut zusammenarbeiten kann: "Da ist Aufbruch, da ist Begeisterung und wir gehen die Dinge gemeinsam an." Manuel Hagel führe die CDU wie eine Volkspartei, sagte Jung am Dienstag. Zur CDU gehöre das Liberale, das Soziale aber auch schon immer das Konservative.

So berichtete SWR Aktuell am Dienstag über den Bundesparteitag der CDU in Berlin:

Berlin: CDU verordnet sich ein neues Grundsatzprogramm

Hagel: Frage nach der Spitzenkandidatur wird 2025 geklärt

Die Frage nach der Spitzenkandidatur für die Landtagswahl beantwortete Hagel zuletzt ausweichend. "Zwei Jahre Dauerwahlkampf ist nicht unser Thema, deshalb klären wir diese Frage gemeinsam, dann wenn sie sich stellt. Das wird in circa einem Jahr sein", sagte Hagel dem "Südkurier" (Mittwoch). Die Legislatur gehe noch zwei Jahre und man habe verdammt viel zu tun.

Zum Beispiel für die Kommunalwahl im eigenen Land am 9. Juni: Hier hat der CDU-Landeschef seine eigentliche Bewährungsprobe noch vor sich, so SWR-Korrespondent Sebastian Deliga.

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